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begriffe:hybrid

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Hybrid

auch: Mischung, Kreuzung


lat. hybrida engl. hybrid
franz. hybride Gegenbegriffe reinrassig, homozygot
WortfeldMischling, heterozygot, Hybridantrieb, Hybridlösung

Disziplinäre Begriffe

Hybride (franz.):

  • Allgemein: Dinge die aus zwei differenten Elementen zusammengesetzt sind.
  • Biologie: Nachkomme von zwei verschiedenen Arten, Gattungen (z. B. Muli, Zorse; usw.)/ Auch im Bereich der Botanik gebräuchlich.
  • Technik: Hybridantrieb.
  • Sprachwissenschaft: Ein Wort, das aus Wörtern zweier Sprachen zusammengesetzt ist.

Hybrid:

  • Technik: Ein System, das mindesten zwei Technologien oder Materialien miteinander vereint (Hybridantrieb/ Hybridbauweise)/ Auch: Hybriduhren (Uhren mit analoger und digitaler Anzeige)/ Verbundstoffe im Allgemeinen.
  • Informatik/ Elektronik: Für verschiedene Fachbegriffe gebraucht: Hybridschaltungen/ Hybridelektronik/ Hybridnetz/ Hybridsoftware/ Hybridverschlüsselungsverfahren/ hybride Objekte.
  • Biologie: Pflanzen und Tiere die Kreuzungen verschiedener Rassen, Züchtungen oder Arten entstammen/ In der Molekularbiologie auch der Begriff der Hybridisierung (Anlagerung eines komplementären Einzelstranges an einen einzelnen DNA- oder RNA-Strang).
  • Linguistik: Fremdwörter die aus Wortbestandteilen zweier Fremdsprachen zusammmengesetz sind.
  • Politik: Politische Mischsysteme.

Material

A. Primärmaterial

B. Sekundärmaterial

Begriffsgeschichtliche Arbeiten

Sonstige Literatur

  • Gasché, Rodolphe: Die hybride Wissenschaft. Zur Mutation des Wissenschaftsbegriffs bei Emile Durkheim und im Strukturalismus von Claude Lévi-Strauss. Stuttgart, 1973. (Texte Metzler, 26)
  • Lemke, Sieglinde: Reconsidering modernism. Cultural hybridity and American art in the early twentieth century. Diss. FU Berlin, 1995.
  • Lemmen, Sarah: Bericht von: Jahrestagung des GWZO Leipzig: Travelling Concepts. Denkweisen und ihre (politischen) Übersetzungen im 20. Jahrhundert, Tagungsbericht.
Doris Bachmann-Medick (Göttingen) hob in ihrem Eröffnungsvortrag „Konzepte in Bewegung“ die Relevanz der Regionalwissenschaften für die Spezifizierung kulturwissenschaftlicher Theoriekonzepte hervor. Sie beschrieb dies am „Reisen“ des Begriffes „Hybridität“ – an seinem Weg von den verschiedenen Umdeutungen seit dem 19. Jahrhundert über seine Schlüsselstellung im postkolonialen Diskurs bis hin zu seiner Aneignung in westeuropäischen Kontexten. Gegen die Abstraktheit und methodologische Ungenauigkeit des sich in ständiger Bewegung befindenden Terminus setzte Bachmann-Medick auf eine stärkere Konkretisierung, indem sie ihn durch die Kategorie der „Übersetzung“ lokal zu fassen suchte und betonte, dass erst über eine Lokalisierung in den je unterschiedlichen kulturspezifischen Ausprägungen die Bedeutung von Hybridität auszumachen sei. Deswegen sei es notwendig, dass auch in den Kulturwissenschaften, so Bachmann-Medick weiter, kulturelle Sesshaftigkeit und regionale Kompetenz ausschlaggebende Bedeutung erhielten. Zu fragen ist, welche lokale Praxis hinter den „reisenden“ Konzepten liegt. Travelling concepts sollten also nicht als „Verkehrswissenschaft“, sondern als „home concepts of translation“ verstanden werden.
  • Young, R.J.C.: Colonial Desire. Hybridity in Theory, Culture and Race. London, 1995.

begriffe/hybrid.1360857267.txt.gz · Zuletzt geändert: 2015/12/15 14:31 (Externe Bearbeitung)