Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


begriffe:trieb

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen RevisionVorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
trieb [2013/08/01 18:00] – [Trieb] heynebegriffe:trieb [2017/11/16 15:09] (aktuell) – [Trieb] claus
Zeile 7: Zeile 7:
 ^ franz.  | instinct, pulsion   |^Unterbegriffe   |Angsttrieb, Pflanzentrieb | ^ franz.  | instinct, pulsion   |^Unterbegriffe   |Angsttrieb, Pflanzentrieb |
 ^Gegenbegriffe   |Keim, Handlung, Tat |||| ^Gegenbegriffe   |Keim, Handlung, Tat ||||
-^ Wortfeld| Spross, Drang, Instinkt, Verlangen ||||+^ Wortfeld| Spross, Drang, [[begriffe:Instinkt]], Verlangen ||||
  
 ---- ----
 ===== Disziplinäre Begriffe ===== ===== Disziplinäre Begriffe =====
  
-  * **Allgemein:** Gebrauch im Sinne von 'entsprechend eines natürlichen Hanges (einer Neigung)'; 'Verhaltensbestimmend'.+  * **Allgemein:** Gebraucht im Sinne von 'entsprechend eines natürlichen Hanges (einer Neigung)'; 'Verhaltensbestimmend'.
   * **Psychoanalyse:** Innerer Antrieb zur Befriedigung von Bedürfnissen.   * **Psychoanalyse:** Innerer Antrieb zur Befriedigung von Bedürfnissen.
   * **Technik:** Gebraucht im Sinne von 'Antrieb'.   * **Technik:** Gebraucht im Sinne von 'Antrieb'.
Zeile 32: Zeile 32:
 |**1745**|Zedler, Johann Heinrich: (Art.) [[http://mdz10.bib-bvb.de/~zedler/zedler2007/blaettern/einzelseite.html?id=404739&bandnummer=45&seitenzahl=0360&supplement=0&dateiformat=1|Trieb]], in: Grosses vollständiges Universal Lexicon aller Wissenschafften und Künste, Bd. 45, S. 360.| |**1745**|Zedler, Johann Heinrich: (Art.) [[http://mdz10.bib-bvb.de/~zedler/zedler2007/blaettern/einzelseite.html?id=404739&bandnummer=45&seitenzahl=0360&supplement=0&dateiformat=1|Trieb]], in: Grosses vollständiges Universal Lexicon aller Wissenschafften und Künste, Bd. 45, S. 360.|
 |**1791**|Bauer, Karl Gottfried: Über die Mittel dem Geschlechtstriebe eine unschädliche Richtung zu geben. Preisschrift. Mit einer Vorrede und Anmerkungen von C. G. Salzmann. Leipzig, 1791. | |**1791**|Bauer, Karl Gottfried: Über die Mittel dem Geschlechtstriebe eine unschädliche Richtung zu geben. Preisschrift. Mit einer Vorrede und Anmerkungen von C. G. Salzmann. Leipzig, 1791. |
-|**1906**|Aus der Notwendigkeit des Übersetzens ins Französische ist das Wort 'pulsion' für 'Trieb' entstanden|+|**1906**|Aus der Notwendigkeit des Übersetzens ins Französische ist das Wort 'pulsion' für 'Trieb' entstanden.|
  
 ==== B. Sekundärmaterial ==== ==== B. Sekundärmaterial ====
 === Begriffsgeschichtliche Arbeiten === === Begriffsgeschichtliche Arbeiten ===
  
-  * Abensour, Alexandre: (Art.) Pulsion, in: Vocabulaire Européen des Philosophies – Dictionnaire des Intraduisibles. Hg. v. Barbara CassinTours, 2004, S. 1050-1055.+  * Abensour, Alexandre: (Art.) Pulsion, in: Vocabulaire Européen des Philosophies – Dictionnaire des Intraduisibles. Hg. v. Barbara CassinTours, 2004, S. 1050-1055.
  
-  * Schiefele, H.: (Art.) Es, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg.v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 2, Basel/Stuttgart, 1972, Sp. 739 - 740+  * Schiefele, H.: (Art.) Es, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg.v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 2, Basel/Stuttgart, 1972, Sp. 739-740
  
-  * Schönpflug, U: (Art.) Antrieb, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg.v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 1, Basel/Stuttgart, 1984, Sp.+  * Schönpflug, U: (Art.) Antrieb, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg.v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 1, Basel/Stuttgart, 1984, Sp. 425-427.
  
-  * Wetz, F. J., Mertens, W.: (Art.) Trieb, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg. v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 10, Basel, 1971, Sp. 425 - 427. +  * Wetz, F. J., Mertens, W.: (Art.) Trieb, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg. v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 10, Basel, 1971, Sp. 425-427. [[redaktion:trieb|Inhaltsangabe]]
- +
-|**Inhalt**: Der Artikel untersucht den Begriff Trieb ab dem 18. Jhd. in welchem er sich zu einem Fachausdruck der Philosophie und Psychologie entwickelt hatte, dessen Bedeutungsspektrum in "einem umfangreichen Feld von Begriffen" steht, "die Beweg- und Bestimmungsgründe mesnchlichen Handelns thematisieren können". Zuvor wird darauf hingewiesen, dass Trieb ab dem 13. Jhd. z.B. auch sachlich in Bezug auf das 'treiben von Vieh' gebraucht wurde.\\ Trieb hat im 18. Jhd. zuweilen eine umfassende Bedeutung und wird nicht allein auf die organische Natur eingeschränkt. So legt Herder dar, dass der Natur insgesamt ein Trieb zur Höherentwicklung innewohne. J. F. Blumenbach beziehen den Begriff strikt auf die organische Natur, und gebraucht den Begriff des 'Bildungstriebes'. Noch weiter eingeschränkt, nämlich allein in Bezug auf den Menschen behandelt I. Iselin den Trieb. In J. G. Fichtes 'System der Triebe' gehört dieser zu den dominanten Distinktionsmerkmalen des Menschen gegenüber der übrigen Natur. In Anschluss an Herder und Blumenbach erkennt auch F. W. J. Schelling, in dessen Naturphilosophie dem Begriff eine besondere Bedeutung zukommt, in der gesamten Naturgeschichte einen (einzigen) 'Trieb einer unendlichen Entwicklung'. Dabei ist von Schellings und Fichtes Philosophie an, bis zu Freud, die Beurteilung des Triebes dualistischNeben einem hellen Trieb wird ein dunkles Prinzip ausgemacht, das im Menschen und in der Natur unaufhörlich gegeneinander kämpft. Hegel entwickelt ein zusehends spekulatives Konzept des Triebes, an dessen Ende in der 'Logik' der Trieb mit 'Vernunft' gleichgesetzt wird. Das Gegenteil vertritt Schopenhauer, der Trieb und Unvernunft in eins setzt. Der Trieb wird dabei zu einem dunklen, negativen Prinzip. Nietsche setzt in der Folge den Trieb mit dem Willen zur Macht in eins.\\ Ausführlich wird auch S. Freuds Triebbegriff in der Psychoanalyse thematisiert, in welcher der Trieb eine der Grundkonzeptionen darstellt. In der Nachfolge Freuds ist die Psychoanalyse des 20. Jhs. zentral damit beschäftigt, sich mit dem Triebbegriff auseinanderzusetzen und diesen auszudifferenzieren.\\ Jüngster Literaturhinweis 1997.|+
  
 Siehe auch: Siehe auch:
  
-  * Abeler, H: (Art.) Stofftrieb/Formtrieb (Schiller), in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg.v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 10, Basel/Stuttgart, 1998, Sp. 189 - 190+  * Abeler, H: (Art.) Stofftrieb/Formtrieb (Schiller), in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg.v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 10, Basel/Stuttgart, 1998, Sp. 189-190
  
-  * Eckart W.: (Art.) Trieb, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg.v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 10, Basel/Stuttgart, 1998, Sp. 572 - 576.+  * Eckart W.: (Art.) Trieb, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg.v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 10, Basel/Stuttgart, 1998, Sp. 572-576.
  
-  * Franke, U.: (Art.) Spieltrieb, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg.v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 9, Basel/Stuttgart, 1995, Sp. 1396 - 1398.+  * Franke, U.: (Art.) Spieltrieb, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg.v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 9, Basel/Stuttgart, 1995, Sp. 1396-1398.
  
   * Marquard, O.: (Art.) Liebestrieb, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg.v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 5, Basel/Stuttgart, 1980, Sp. 149.   * Marquard, O.: (Art.) Liebestrieb, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg.v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 5, Basel/Stuttgart, 1980, Sp. 149.
  
-  * Neubaur, N: (Art.) Todestrieb, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg.v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 10, Basel/Stuttgart, 1998, Sp. 1249 - 1251.+  * Neubaur, N: (Art.) Todestrieb, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg.v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 10, Basel/Stuttgart, 1998, Sp. 1249-1251.
  
-  * Mulsow, M.: (Art.) Selbsterhaltung, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg.v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 9, Basel/Stuttgart, 1995, Sp. 393 - 406.+  * Mulsow, M.: (Art.) Selbsterhaltung, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg.v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 9, Basel/Stuttgart, 1995, Sp. 393-406.
  
 === Sonstige Literatur === === Sonstige Literatur ===
  
-  * Cesa, Claudio: Der Begriff „Trieb“ in den Frühschriften von J.G. Fichte (1792-1794). In: Kant und sein Jahrhundert. Gedenkschrift für G. Tonelli. Hg. von C. Cesa u. N. Hinske. Frankfurt a.M., 1993S. 165-186.+  * Cesa, Claudio: Der Begriff „Trieb“ in den Frühschriften von J.G. Fichte (1792-1794). In: Kant und sein Jahrhundert. Gedenkschrift für G. Tonelli. Hg. von C. Cesa u. N. Hinske. Frankfurt a.M., 1993S. 165-186.
  
-  *Bienenstock, Myrian (Hg.) : Trieb: tendence, instinct, pulsionParis 2002 (Revue Germanique Internationale, N. 18)+  * Bienenstock, Myriam (Hg.): Trieb: tendence, instinct, pulsionParis2002(Revue Germanique Internationale, N. 18.)
  
-  * Depraz, Natalie: Pulsion, instinct, désir. Que signifie Trieb chez Husserl? – A l’épreuve des perspectives de Freud, Merleau-Ponty, Jonas et Scheler. Alter 4 (2001S. 113-125.+  * Depraz, Natalie: Pulsion, instinct, désir. Que signifie Trieb chez Husserl? – A l’épreuve des perspectives de Freud, Merleau-Ponty, Jonas et Scheler. In: Alter - Revue de Phénoménologie 42001S. 113-125.
  
-  * Flasche, Rainer: (Art.) instinctus (naturalis), in: Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe. Bd. III.Gesetz – Kult. Hrsg. Hubert Cancik, u.a.Stuttgart u.a., 1993, S. 256-259.+  * Flasche, Rainer: (Art.) instinctus (naturalis), in: Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe. Bd. III. Gesetz – Kult. Hrsg. Hubert Cancik, u.a.Stuttgart u.a., 1993, S. 256-259.
  
   * Jacobs, Wilhemlm G.: Trieb als sittliches Phänomen. Eine Untersuchung zur Grundlegung der Philosophie nach Kant und Fichte. Bonn, 1967.   * Jacobs, Wilhemlm G.: Trieb als sittliches Phänomen. Eine Untersuchung zur Grundlegung der Philosophie nach Kant und Fichte. Bonn, 1967.
  
   * Kozu, Kunio: Das Bedürfnis der Philosophie. Ein Überblick über die Entwicklung des Begriffskomplexes „Bedürfnis“, „Trieb“, „Streben“ und „Begierde“ bei Hegel. Bonn, 1988.   * Kozu, Kunio: Das Bedürfnis der Philosophie. Ein Überblick über die Entwicklung des Begriffskomplexes „Bedürfnis“, „Trieb“, „Streben“ und „Begierde“ bei Hegel. Bonn, 1988.
 +
 +  * Richards, R.J.: Kant and Blumenbach on the Bildungstrieb: a historical misunderstanding. In: Studies in History and Philosophy of Biological and Biomedical Sciences 31, 2000, S. 11-32.
  
 ---- ----
begriffe/trieb.1375372859.txt.gz · Zuletzt geändert: 2015/12/15 14:37 (Externe Bearbeitung)