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germ./ as./ ahd. | wachsen: *wahsjan; *wahsan/ wahsan/ wahsan | engl. | accretion/ growth | |
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franz. | accroissement/ croissance | Gegenbegriffe | Abnahme/ Rückgang/ Rezession | |
Wortfeld | Zunahme, Ausbreitung, Progression |
1747 | Zedler, Johann Heinrich: (Art.) Wachsthum, in: Grosses vollständiges Universal Lexicon aller Wissenschafften und Künste, Bd. 52, S. 144ff.. |
Inhalt: Philosophiegeschichtlicher Artikel beginnend mit der vorphilosophischen Begriffsgeschichte bei den ionischen Naturphilosophen und der nachfolgenden philosophischen Erörterung bei Hippokrates, Platon und Aristotels. Letzterer unterscheidet einen ontologischen und einen naturphilosophischen Wachstumsbegriff, dessen Begriffsbestimmungen bis ins Mittelalter hinein diskutiert werden. Die Grundbedeutung des Begriffes verweist hier auf das Wachstum von Pflanzen und Tieren. Diese bleibt auch in der Neuzeit erhalten. Hegel unterscheidet bspw. ein organisches von einem anorganischen Wachstum z.B. von Kristallen), wobei er lediglich dem ersteren Fall, der Selbstzeugung eines Organismus, als ein 'Sich Produzieren', den Begriff des Wachstums zuschreibt. Im zweiten Fall handelt es sich lediglich um eine Zunahme. Der organische Wachstumsbegriff wird aber auch auf andere Bereiche (z.B. Kultur/ Geschichte) übertragen. Im 19. Jhd. ist vor allem die begriffliche Unterscheidung zwischen Wachstum und Entwicklung bzw. zwischen Wachstum und Fortschritt (in der Geschichte) virulent. H. Spencer dehnt den Wachstumsbegriff im Sinne eines umfassenden Entwicklungsgesetzes und in Anlehnung an den Darwinismus auch auf die Gesellschaftsentwicklung aus. Bei Nietzsche, der Spencer kritisiert, wird der Begriff ins Metaphysische erweitert und ist ein entscheidendes Merkmal des Willens zur Macht. Abschließend wird auf die Verwendung des philosophischen Wachstumsbegriffes in der Psychologie und Pädagogik hingewiesen. Jüngster Literaturhinweis 1998. |
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